7 Gründe, warum dich der sichere Umgang mit starken Gefühlen ab sofort zufrieden ins Büro gehen lässt

Bildquelle: Birgit Schulze
Bildquelle: Birgit Schulze

Von Teilnehmenden meiner Seminare werde ich am häufigsten gefragt, was sie tun können, wenn ein Kollege, eine Kundin oder die Vorgesetzte ausflippt. Daraus schließe ich, dass die meisten Menschen sich in solchen Situationen nicht sehr wohl fühlen oder sogar Angst davor haben. Und weil ihnen klar ist, dass Angst eher hemmt als sie weiter zu bringen, sind sie auf der Suche nach Lösungen.

 

Vielleicht geht es dir ja auch so. Denn schließlich bist du ja kein Kaninchen, das vor einer Schlange zittern muss. Behalte im Kopf: solche Gesprächssituationen finden niemals auf Augenhöhe statt.

Also was bringt es dir, wenn du weisst, wie du mit jemanden umgehen kannst, der gerade (verbal) total ausflippt?

Lies weiter und du findest 7 gute Gründe, warum der sichere Umgang mit starken Gefühlen im Büro hilfreich, wenn nicht sogar notwendig aber auf jeden Fall wirkungsvoll für ein respektvolles Miteinander ist.

1. Es gibt dir Sicherheit.

Denn du kannst sicher sein, auch in herausfordernden Situationen Ruhe zu bewahren. Wut und Ärger kommen in den besten Büros vor. Sicher auch manchmal in deinem. Ich weiss, das ist ein heikles Thema. Denn solche Situationen hängen einem doch ziemlich nach. Und beschäftigen einen noch Stunden später.

 

Und warum? Weil wir es nicht geschafft haben, den anderen ruhig zu stellen. Weil wir es nicht geschafft haben, dem anderen mal so richtig die Meinung zu sagen. Weil wir Angst hatten. Und weil uns im Nachgang oftmals noch selbst Vorwürfe dazu machen.

2. Du hast Klarheit.

Denn du weisst genau, was zu tun ist. Wenn du weisst, wie du aufgebrachten, tobenden Menschen empathisch begegnen kannst, brauchst du keine Angst mehr zu haben. Du weisst, was du tun und sagen kannst, um das "HB-Männchen " zu erreichen.

 

Denn jetzt kennst du eine sichere Methode, um auf den anderen so einzugehen, dass er runter kommt. So findet er dank deiner Unterstützung Wege, aus der Wut auszusteigen. Und er jetzt offen ist für neue Lösungen, die ihn jetzt ganz konkret weiterbringen.

3. Du hälst den Kontakt.

Denn du stellst eine hilfreiche Verbindung zu dieser Person her. Sie hat die Verbindung nämlich verloren. Zu sich und zu ihrer Umwelt. Sie steckt in ihren Gedanken, Bewertungen und Interpretationen fest. Sie kann nicht anders, denn sie hat solche oder ähnliche Situationen schon soooo oft erlebt, dass jetzt eine Grenze erreicht ist. Durch den Wutausbruch signalisiert sie: Stopp, halt nicht weiter, eben ist für mich eine Grenze erreicht.

Selbstverständlich ist dies keine dienliche Strategie, um auf die eigenen Grenzen hinzuweisen. In der Regel, geht die Umwelt in Deckung, rennt weg oder greift an. Das wiederum führt nicht zur Verbindung und Kooperation, sondern zum Abbruch oder zur Eskalation. Und das, erleben wir immer wieder.

Daher ist es hilfreich, respektvolle Deeskalationswege zu gehen. Gemeinsam. Das stellt Verbindung wieder her und ermöglicht eine vertrauensvolle weitere Zusammenarbeit.

4. Du bleibst in deiner Ruhe.

Denn du kreierst eine friedliche Arbeitsatmosphäre, auch für deine Kolleginnen. Ja, das ist tatsächlich so. Wenn du eine hilfreiche Strategie hast, wie du mit einer solch herausfordernden Siatuation umzugehen weißt, kannst du ganz entspannt bleiben. Du hast die Sicherheit, dass nichts passieren kann. Im schlimmsten Fall wütet die andere Person weiter vor sich hin.

 

Im besten Fall jedoch gelingt es dir, eine vertrauensvolle und kooperative Arbeitsamtosphäre zu kreieren, in der sich alle wohlfühlen. Klingt das nicht total beruhigend?

5. Du bietest Rückendeckung für deine Kollegen.

Denn ihnen geht es vermutlich genauso. In der Regel haben sie keine nützliche Strategie, um einen überkochenden Menschen auf respektvolle Weise herunter zu holen. Hilflos stehen sie vor der Situation. 

 

Hilflosigkeit und Angst lassen uns evolutionsgemäß in Schockstarre verfallen, wir  flüchten oder ziehen aktiv in den Kampf. Alles Strategien, die uns in der Steinzeit unser Überleben gesichert haben. Heute ist unsere Höhle mal unser Büro oder auch unser Zuhause und dort gibt es zeitgemäßere Wege, der Wut oder dem Ärger zu begegnen.

6. Du trägst bei.

Denn du unterstützt den Wüterich beim Gesicht wahren. Kein Mensch flippt gerne aus. Schon gar nicht gerne vor anderen. Dass es trotzdem passiert hat Gründe. Vermutlich kocht dieser Mensch schon länger vor sich hin, versucht seit einiger Zeit auf sich, seine Ideen oder Anliegen aufmerksam zu machen.

 

Fakt ist: all das wird nicht gesehen und führt dazu, dass diese Person überkocht. Wenn du in der Lage bist, diesen Ärger zu verwandeln, dann schützt das vor Gesichtsverlust und destruktiven Gefühlen wie Schuld und Scham. Erfahrungsgemäß versinken Menschen nach einem heftigen Gefühlsausbruch nämlich genau dort. In Schuld und Scham.

7. Du löst mit großer Wahrscheinlichkeit einen tiefsitzenden Konflikt für dein Team.

Denn vermutlich leidest nicht nur du unter diesem Wutausbuch. Es ist sehr wahrscheinlich, dass das ganze Team solche Gefühlsgewitter fürchtet. Die Sorge, da könnte einer ausflippen, hemmt alle. Diese Sorge schwebt wie ein unsichtbares Damoklesschwert über euch.

 

Die Folge ist, dass Diskussionen vermieden, Entschiedungen vertagt oder Scheinlösungen erarbeitet werden, die die Wut bzw. den Ärger weiter anheizen. Und irgendwann, womöglich genau dann, wenn keiner damit rechnet: BÄM, platzt es heraus.

 

Der aktive und respektvolle Umgang mit diesem Wutausbruch ermöglicht es, Lösungen zu finden, die die Bedürfnisse aller im Blick haben.

Fazit.

Wenn du weisst, wie du einem wütenden Kunden, einem aufbrausenden Kollegen oder einer verärgerten Vorgesetzten souverän begegnest, 

  • trägst du aktiv zu einem respektvollen Miteinander bei,
  • erschaffst deinem Arbeitsumfeld und dir selbst eine angenehme Arbeitsatmosphäre und
  • löst ganz nebenbei tiefsitzende Konflikte, die euch in eurer Arbeitsbeziehung immer wieder behindert haben.

Und durch den sicheren Umgang mit starken Gefühlen ermöglichst du dir und deinem Umfeld eine Begegnung auf Augenhöhe.

Bildquelle: Birgit Schulze
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